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o. J. o. T. o. O.

Boleslaw, Herzog von Schlesien und Polen bestättigt mit Zustimmung seiner Mutter (Anna) die von seinem Grossvater Herzog Heinrich (I.) dem Kloster Trebnitz gemachte Schenkung des Dorfes Sadlno (Zadel bei Frankenstein), sowie die Befreiung der Einwohner von Kriegszügen und Burgbau (die Verpflichtung zur Landesvertheidigung ausgenommen), der Jurisdiktion der herzogl. Kastellane (nur durch besondere Boten oder ein Schreiben des Herzogs geladen haben sie vor diesem zu Recht zu stehn), von allem Geschoss, Steuer- und Hülfsgelde, von povozs, prevod, narazs und sonstigen angarie oder perangarie.

O. Z.


Das angebliche Original (P.-A. Trebnitz 112) erscheint als die Nachbildung einer echten Urkunde von der Hand eines wenig geübten Schreibers. Das von Grotefend (a. a. O. 176) zu den unechten gerechnete Siegel und zwar eins aus der Zeit vor 1244 ist an zusammengedrehten weissen Seidenschnüren durch 3 von 4 vorhandenen und direkt im Texte der Urkunde angebrachten Siegellöchern und zwar verkehrt angehängt resp. angenäht. Die Urkunde ist sicher unecht.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.